Kop van Zuid

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Adresse: Wilhelminapier und Umgebung, Rotterdam
Hinfahrt:
Bus: 32 ab Station Blaak; 49 ab Centraalstation;
66 ab Metrostation Slinge Richtung Zuidplein
Metro: Station Wilhelminaplein, 5 Min. zu Fuß Richtung Willemsbrug
Tram: Linie 20 ab Centraalstation, aussteigen Haltestelle Wilhelminaplein

Informationszentrum Kop van Zuid:
Stieltjesstraat 21, 3071 JV Rotterdam
Fon: +31 (0) 10 213 01 01 Fax: +31 (0) 10 213 00 91
Öffnungszeiten: mon-sa 12:00-17:00

Das schrittweise Ende des alten Hafens und der Neubau des Containerhafens einige Kilometer maasabwärts eröffneten der Stadt Rotterdam die Gelegenheit, ihr Stadtzentrum neu zu definieren. 1987 wurde das Büro Teun Koolhaas Associates mit der Entwicklung des Masterplans für den Kop van Zuid beauftragt, während Norman Foster den Auftrag erhielt, einen Vorschlag für den sich westlich davon erstreckenden Wilhelminapier zu erarbeiten. Bis 2004 sollen auf dem Gelände 5.000 Wohneinheiten, 380.000 m² Büro- , 50.000 m² Freizeit- und 3.500 m² Ladenfläche entstehen. Zu dieser Anstrengung gesellen sich großflächige Infrastruktur-Maßnahmen. Der Entwurf orientiert sich an der Einheit des rechteckigen Stadtblocks, der die Bodenfläche nach einem linearen Raster gliedert. Die Volumina der Appartementblocks sind skulptural behandelt, um eine Anpassung an den offenen Raum des Flusses und der Hafenbecken zu gewährleisten.
Die Erasmusbrücke ist ein wichtiger Beitrag zur vollen Integration des Kop van Zuid in das Stadtzentrum. Sie veränderte die mentale Geographie Rotterdams: Der Fluß ist nicht länger Grenze, sondern verbindendes Element. Das Konzept der Stadtlandschaft zeigt sich in einer groben volumetrischen Gestalt, das von einem Architekten Team entwickelt wurde, zu dem Hans Kollhoff, Frits van Voorden, Dick van Mourik, Bernard Huet, Joan Busquets und Hans Wittermans gehörten. Die ersten schon errichteten Gebäude vermitteln einen Eindruck vom späteren Aussehen des Kop van Zuid. Der Bürokomplex Wilhelminahof, gegenüber der Erasmusbrücke, besteht aus zwei Teilen, dem Gericht und der Steuer- und Zollbehörde. Große Aushöhlungen in der durchgehenden Front umrahmen den Eingang zur neuen U-Bahn-Station. Dieses städtische Verwaltungszentrum markiert die Schwelle zum Wilhelminapier.
An der `Louis Pregerkade´ gliederte Frits van Dongen ein städtisches Programm in drei terrassierte Umfassungsblocks mit mehr als 600 Wohnungen, einer Kinderkrippe und einen Sportclub mit 6 Tennisplätzen. Der Entwurf des halbkreisförmigen Appartementgebäudes des Büros CEPEZED an der Stiltjestraat gliedert ein bestehendes Gebäude in die Planung ein und verleiht somit der unmittelbaren Umgebung eine starken räumlichen Zusammenhang. Auf der Hofseite liegen erschließende Laubengänge, was die kommunale Qualität des Gebäudes stärkt. Der Hauptcharakter des Projekts ist die holzverkleidete, gestaffelte Fassade. Zur nächsten Bauphase gehören eine Oberschule des Büros Erik van Egeraat sowie der siegreiche Wettbewerbsentwurf für das Luxor-Theater von Bolles Wilson, die auch für die landschaftsarchitektonische Gestaltung des Uferbereichs an der Wilhelminakade verantwortlich sind.
Nicht ganz unproblematisch ist die Größe des Gesamtprojekts. Der guten Qualität der Architektur kommen die Freiflächen zwischen den Blocks nicht gleich. Der Erfolg dieses Viertels beruht auf den urbanen Qualitäten der Architektur und nicht auf einer Vielfalt des Straßenbildes. Die Tatsache, daß die Straßenlandschaft nur wenigen, wenn auch gut entworfenen Elementen überlassen worden ist, deutet darauf hin, daß sie erst noch ein eigenes Leben entfalten muß.