EUR-Gebiet (Esposizione Universale di Roma)
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Bauherr: die faschistische Regierung Italiens
Architekt: Guiseppe Pagoni, 1.Gesamtprojekt 1937/38
Marcello Piacentini, Luigi Piccianato, Ettore Rossi, Luigi Vietti
Marcello Piacentini: definitives Projekt seit 1938
Giorgio Calza Bini: urbanes Umwandlungsprojekt 1955 - 1960
Bauaufgabe: Austellungskomplex zur Weltausstellung‘42
E‘42-offizieller Name der Weltausstellung- sollte laut
Mussolini eine “Olympide der zivilisatorischen Errungenschaften“ werden.
Aufgrund der Kriegsereignisse in Europa fand diese nie statt. Die bereits
begonnenen Arbeiten an den permanenten Gebäuden wurden 1943 endgültig
eingestellt. Erst 1952 begann man mit der Fertigstellung bzw. Sanierung. 1955
erarbeitete G.C.Bini ein Kon-zept, das den Ausstellungskomplex in einen
Stadtteil umwandelt und diesen versucht in die städtische Peripherie zu
integrieren. Diese Projekt mit dem Namen “EUR“ wurde in den folgenden Jahren
realisiert und fand seinen Abschluß mit der Errichtung wichtiger Sportanlagen
in dem neuen Stadtviertel für die Olympiade 1960.
E’42 wurde nicht nur als eine reine Ausstellung
konzipiert, sondern sollte mit seinen permanenten Bauten den Kern einer
zukünftigen, imperialen Stadt bilden; ein “drittes Rom“ laut Mussolinis
eigener Aussage, das sich südlich der römischen Stadtgrenze bis zum Meer
ausdehnte.
An der neuen, monumentalen Achse der Via Imperiale
gelegen, die sich vom Foro Mussolini (heute Foro Italico) im Norden der Stadt
bis nach Ostia Antika erstreckte, dokumentierte der Austellungskomplex die zu
Stein gewordene Vision eines mächtige expansiven Roms, mit dem sich der
faschistische Staat inszenieren wollte.
Trotz groß angelegter Wettbewerbe, an denen Architekten aus unterschiedlichen Lagern teilnahmen, wurde im Verlauf
des Planungsprozesses eine fast stereotype Angleichung der unterschiedlichen
Gebäudekonzeptionen vorherrschend. Die Kompromißbereitschaft der Architekten,
wollten sie dem faschistischen Regime gefallen, war erstaunlich groß.